Zur Geschichte der 12 Cellisten

I. Vorgeschichte

Die Zwölf erfüllten sich und ihrem Publikum, woran andere nur dachten. Mindestens zwei große Namen stehen für die Vorgeschichte der Idee, die heute so nahe zu liegen scheint, und die doch so lange niemand zu verwirklichen wagte. Beide Vordenker waren große Virtuosen ihres Fachs.

II. Der geschichtliche Hintergrund einer Idee

Der geschichtliche Hintergrund einer Idee Pablo Casals soll von einem Orchester geträumt haben, das nur aus Violoncelli besteht - eine ungewöhnliche Idee, aber auch wieder nicht ganz so neu. Sie beweist ein gutes historisches Gedächtnis. [mehr…]

III. Die Anfänge der 12

Ein anderer Meister seines Fachs hatte sieben Jahre zuvor schon kammermusikalische Vorarbeit geleistet. Julius Klengel, Cellovirtuose, -pädagoge und -komponist, schrieb 1920 einen Hymnus für zwölf Violoncelli; zusammen mit elf auserwählten Studenten soll er ihn seinem Freund Arthur Nikisch (1895-1922 Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters) als Ständchen zum 65. Geburtstag dargebracht haben. [mehr…]

IV. Ein neues Repertoire

Für das erste sorgte unter anderem jene Art von Zufall, der gern mit den Erfolgreichen und Tatkräftigen ist. Wer die Geschichte der Zwölf Cellisten ein wenig mitverfolgt hat, kennt gewiß die wahre Anekdote von der fünfzehnjährigen Komponistentochter, die sich bei Regenwetter per Autostopp durch Berlin bewegte und von einem, der die Adresse und die dahinter wohnende Prominenz gut kannte, bis vor die Haustüre gebracht wurde. Zum Dank brachte sie ihren Vater dazu, eine Komposition für die Cellogruppe des Philharmonischen Orchesters zu schreiben. [mehr…]

V. Symbol und Praxis

Die Zwölf ist eine mythische Zahl, sie steht für Vollkommenheit. Zwölf Monate machen ein Jahr komplett und zwölf (Halb-) Töne eine Oktav, in zwei Mal zwölf Stunden haben Tag und Nacht je einmal ihre Runde gemacht. Zwölf Stämme bildeten das alte Volk Israel, zwölf Vertraute begleiteten den Gründer der hier landläufigen Religion und trugen seine Lehre durch die Lande, zwölf Tore führen in das himmlische Jerusalem, die erträumte Stadt einer freien Menschheit. [mehr…]

VI. Vom Wert der Diplomatie

Nichts ist schwieriger zu schreiben als die Geschichte eines anhaltenden Erfolgs. Sie wirkt auf dem Papier im krassen Gegensatz zur Wirklichkeit leicht monoton und verkehrt damit die Qualität der Ereignisse in ihr Gegenteil. Musiker werden, besonders wenn sie aus Berlin kommen, auswärts an strengen Maßstäben gemessen: man betrachtet sie als Botschafter ihrer Stadt und gar ihres Landes. [mehr…]